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Fried Dähn: Now & Then (Review)
Artist: | Fried Dähn |
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Album: | Now & Then |
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Medium: | LP+CD/Download | |
Stil: | Jazz-Rock/Ambient/Experimentell/Neo-Klassik |
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Label: | flavoredtune Records | |
Spieldauer: | 41:44 | |
Erschienen: | 26.03.2021 | |
Website: | [Link] |
Im Mittelpunkt von „Now & Then“ steht ein einzelnes Instrument: Das Cello, in seiner elektrifizierten Variante. Es wird gestrichen, gezupft, geloopt und gesampelt, stellenweise bis zur Unkenntlichkeit verfremdet. So wird „Add“ begleitet von einem nervigen Klicken, Störgeräuschen auf einer defekten CD sehr ähnlich. Das ambiente „Secret“ hingegen klingt wie mit flirrenden Synthesizern erzeugt.
Fried Dähn ist Solocellist der Württembergischen Philharmonie Reutlingen und gehört zum Ensemble Modern, mit dem Frank Zappa den „Yellow Shark“ einspielte. Er ist ein Wanderer zwischen Klassik, Jazz, Rock und Avantgarde. All diese Einflüsse sind überall auf „Now & Then“ vernehmbar. Mal driftet die Musik Richtung Jazz () und klingt nach tiefergelegtem Jean-Luc Ponty („Blues 54“), dann wird es angeschrägt experimentell („Z-Tune, „Add“,), an anderer Stelle pulsiert es wie der rockige Part eines atmosphärischen Soundtracks („Out Of One“).
Das Cello erweist sich als erstaunlich wandlungsfähiges Instrument, das nach Belieben, Bass, Keyboards, Percussion und ansatzweise Viola/Violine emulieren kann. Dähn nützt vielfältige Loop- und Samplemöglichkeiten, um seine Sounds elektronisch zu bearbeiten und quer durch Jazzkeller, modernes Konzertgebäude und Chillout-Zone zu treiben. Klanglich ist das exzellent aufgenommen, weswegen sich das Album auch zum Testen der heimischen HiFi-Anlage ausgezeichnet eignet. Nur wäre es dafür alleine allerdings zu schade.
FAZIT: FRIED DÄHN liefert mit „Now & Then“ eine Liebeserklärung an sein Stamminstrument ab. Ein Cello-Album der besonderen Art. Stimmungsvoll, romantisch, von Noir zu aufreibendem Experiment, von flächig zu pointiert, entwickelt sich ein spannendes Werk, das zeigt, was ein einzelnes Instrument zu leisten vermag. Und das nicht nur, weil es ordentlich gepimpt und meist vervielfacht wird.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Last Order
- Blues 54
- Secret
- Z-Tune
- Add
- Out of One
- Friends
- Mesh
- Wölfe und Viren
- Bass - Fried Dähn
- Sonstige - Fried Dähn (electric cello, electronics)
- Now & Then (2021) - 11/15 Punkten
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